St. Lubentiuskirche Innenbereich

Über die Historie und Bauausführung der St. Lubentiuskirche in Dietkirchen ist bereits ausführlich Stellung genommen in dem Menüpunkt “Informationen zu Dietkirchen -> Geschichte des Ortes Dietkirchen”.

Diese Seite nun zeigt Informationen zu der Ausgestaltung und dem Innenraum der Kirche mit heute noch zu sehenden Figuren, Epithapen und anderen Details auf.

Wir werden einen Rundgang durch die Kirche machen und beginnen mit unserem Weg in die Kirche gehend nach links.

Weihwasserbecken

Auf dem Weg durch die Kirche kommt man schon nach wenigen Schritten zu einem Weihwasserbecken. Es ist, ebenso wie ein zweites Becken, an dem man auf dem Weg aus der Kirche kurz vor der Ausgangstür vorbeikommt, aus Lahnmarmor geschaffen worden.Es sind leider keine konkreten Hinweise zu finden, aus welcher Zeit diese beiden Taufbecken stammen. Ein profunder Kenner der Lahnmarmorbauwerke, Willi Wabel, schätzt die Entstehung jedoch auf das 19. Jahrhundert. Er führt dies auf die einfache Gestaltung von Sockel und Schaft zurück.Seine Beschreibung des Beckens am nordwestlichen Pfeiler, an dem man sich jetzt befindet, lautet:

“Das Becken…hat eine taufsteinähnliche Schale mit sechs Buckeln und einen runden Schaft, der in der unteren Hälfte eine Verdickung aufweist, die an einen Nodus (knotenartiges Zierelement) barocker Schäfte erinnert. Die Namensinschrift PETTER MEŸ gibt Rätsel auf. Es kann sich um den Steinmetzen oder vielleicht auch den Stifter handeln. Beides wäre allerdings ungewöhnlich. Die Schreibweise des Namens weist auf eine Entstehung in der Barockzeit hin.”
(siehe „Zwei Weihwasserbecken in der St. Lubentius-Kirche zu Dietkirchen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290216 [Abgerufen: 24. März 2020])

Das zweite Becken, an dem man beim Verlassen der Kirche vorbeikommt, wird von ihm folgendermaßen beschrieben:

“Am zweiten Becken am ersten nordwestlichen Pfeiler ruht die Schale mit sechs Buckeln aus stark gesprenkeltem Marmor mit mehreren stark kontrastierenden Farbtönen auf einem leicht konischen, säulenförmigen Schaft. Eine Sockelplatte fehlt.”
(siehe „Zwei Weihwasserbecken in der St. Lubentius-Kirche zu Dietkirchen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290216 [Abgerufen: 24. März 2020])


Becken am zweiten nordwestlichen Pfeiler

Becken am ersten nordwestlichen Pfeiler

Inschrift „Petter Mey“

Inschrift „Petter Mey“

Apostel Jakobus

Die Holzskulptur stellt den sitzenden Apostel Jakobus den Älteren dar. Laut Struck stammt die Figur aus dem 15. Jahrhundert.

Der Apostelträgt einen markanten roten Mantel. Sein Kopf ist bekleidet mit einem Pilgerhut , an dessen vorderer Krempe eine Muschel besfestigt ist, die Jakobsmuschel, das Zeichen des Hl. Jakobus. Die Jakobsmuschel kommt nur bei Santiago vor.

In der rechten Hand hält der Apostel ein Buch, seine linke Hand scheint wie zum Schutz über einer knienden, ihn verehrenden, Pilgerin zu schweben. Ein weiterer Pilger kniet unter dem Buch in der rechten Hand.
(siehe auch: Wolf-Heino Struck, Das Stift St. Lubentius in Dietkirchen, 1986)

Es wird vermutet, dass die Figur ursprünglich von einem der frühen Stiftaltäre stammt.
(siehe auch: Gabriel Hefele, Stift St. Lubentius, Dietkirchen a.d. Lahn, 1995)


Jakobus der Ältere

Kreuzigungsgruppe

Geht man ein paar Schritte weiter, so kommt man im nächsten östlichen Joch an eine Kreuzigungsgruppe.

Das Kreuz selbst gehörte vom Ursprung her nicht zur Gruppe. Die beiden Assistenzfiguren Maria und Johannnes werden dem Hadamarer Bildhauer Johann Valentin Neudecker d.Ä. zugeschrieben, der diese sehr qualitätvollen Figuren 1699 für das Chorgitter am Triumpfbogen geschnitzt hatte.

Die Farbgebung soll aus dem 20. Jahrhundert stammen.


Maria

Johannes

Kreuzigungsgruppe mit den Assistenzfiguren Maria (links) und Johannes (rechts)

Epitaph für Philipp Frey von Dehrn

Der Weg führt nun weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit, die sich im nördlichen Seitenschiff befindet.

Es handelt sich hier um ein aufwendig gestaltetes Epitaph aus der Frührenaissance, das das Grabmal des Philip Frey von Dehrn zeigt. Es gilt als das schönste und aufwendigste Epitaph aus dieser Zeit in der Region. So schreibt schon Luthmer in seinem Werk “Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirkes Wiesbaden, VI. Band: Nachlese und Ergänzungen zu den Bänden I bis V und Gesamtregister, 1921”, dass “…das Grabmal zu den schönsten Renaissance Bildwerken unseres Gebietes gezählt werden kann, sowohl in der monumentalen Haltung der fast lebensgrossen Bildnisfigur, deren ausdrucksvoller Kopf Porträtähnlichkeit vermuten lässt, wie in dem reichen und meisterhaft abgewogenen Aufbau. An italienische Vorbilder erinnern die eine Inschrifttafel mit flatternden Bändern haltenden Putti des Sockels….”.

Die Inschrift auf dem Sockel lautet:

ALS MAN ZÄLT NACH CHRISTI
VNSERS HERN VND ERLOESERS
GEBVRT 1550 DEN LETZTEN
TAGH DES MONATS OCTOBRIS
IST WEILANT DER EDELL VND
ERNVEST PHILIPS FREIHE VON
DHERN IN GOTT VERSTORBEN
DER SELEN DER ALMECHTICH
GNEDICH SEIN WOLL. AMEN.

Das Epitaph zeigt den am 31.10.1550 verstorbenen Philipp Frey von Dehrn, der mit Anna von Eltz verheiratet. Sie hatten mehrere Kinder, die Söhne Johann († 5.10.1568), Georg († 28.12.1605), Philipp (1531 – † 23.3.1568) und Wilhelm († 12.3.1595), sowie die Töchter Elisabeth († 1.12.1588), Katharina († 13.1.1571), Kunigunde († 26.5.1611), Dorothea († 22.4.1618) und Margaretha († 1564). Die Frey von Dehrn hatten in der Stiftskirche ihr Erbbegräbnis.
(Siehe dazu auch: http://www.welt-der-wappen.de/Heraldik/aktuell/galerien3/galerie2159.htm)

Der Verstorbene ist in einen Harnisch gekleidet, er steht zwischen 2 Säulen, auf denen ein geschweifter Bogen aufgesetzt ist. Die Hände sind vor der Brust zum Beten gefaltet, der Blick geht direkt zum Betrachter. Der Helm liegt zwischen den Füßen des Verstorbenen. Schwert und Dolch sind mit einem Gürtel um den Leib gebunden.

In den vier Ecken sind die Wappen der Familie aufgezeigt.

Links oben ist das Wappen der Frey von Dehrn, es steht für Johann Frey von Dehrn, den Vater des Verstorbenen, sowie auch für den Grossvater, der ebenfalls Johann Frey von Dehrn hiess.

Rechts oben ist das Wappen derer von Lindau. Dieses Wappen steht für die Mutter des Verstorbenen Anna von Lindau, sowie für den Grossvater mütterlicherseit, Philipp von Lindau.

Links unten ist das Wappen derer von Dorfelden. Das Wappen kennzeichnet Margret von Dorfelden, die Großmutter väterlicherseits. Margret von Dorfelden war die Ehefrau des Johann Frey von Dehrn.

Rechts unten ist das Wappen der von Hoen Weisel (Hohenweisel). Es steht für die Ehefrau von Philipp von Lindau, Lisa von Hohenweisel, die Großmutter mütterlicherseits.

Auf dem halbkreisförmigen Giebel des Epitaphs ist noch einmal das Wappen der Frey von Dehrn zu erkennen.

Philipp von Dehrn hatte unter Karl V. von Habsburg (Kaiser von 1519-1556) an dem Tunisfeldzug teilgenommen und war dabei in Gefangenschaft geraten. Die Fesseln werden im Zusammenhang mit dieser Gefangenschaft gesehen.
(siehe auch http://www.dehrn.net/geschichte/vii-sagen-und-erzahlungen/1-die-sage-von-ritter-ditrich-von-dern.html – abgerufen 26.03.2020)


Renaissance Epitaph für Philipp Frey von Dehrn

Sockelinschrift am Epitaph

Wappen der Frey von Dehrn

Wappen derer von Lindau

Wappen derer von Dorfelden

Wappen der von Hoen Weisel (Hohenweisel)

Marienaltar

Der Weg weiter führt nun zur nördlichen Apsis des Querhauses.

Hier findet man den von den Gebrüdern Distel gestifteten Marienaltar, der aus Lahnmarmor geschaffen ist.

Die Stifter selbst erlebten allerdings nicht mehr die Fertigstellung des Altars. Der Kanoniker Johann Distel starb am 6./7. November 1755, sein Bruder, der Dekan und Kanoniker Heinrich Distel starb schon 1740.

Aufgrund des Entstehungsjahres wird vermutet, dass der Altar von einem Villmarer oder Limburger Steinmetzen/Bildhauer stammt. Der Erschaffer der Marienstatue in dem Altar ist ebenfalls nicht bekannt.

Der Altar ist überwiegend aus rotem Villmarer Marmor geschaffen, die horizontalen schwarzen Marmorelemente scheinen der optischen Gliederung und Auflockerung der Altargestaltung zu dienen. In der Nische des Altaraufbaus steht eine Marienfigur auf einer Weltkugel, auf dem linken Arm das Christuskind tragend. Den Nischenabschluss nach oben bildet eine Muschel. Der oberste Abschluss des Altares ist aus Holz hergestellt und trägt in der Mitte ein Marienmonogramm.

Am Altar ist die folgende Inschrift zu lesen:
AD MAIORIS DEI GLORIAM/ HUIUS ECCL(ES)IAE DECANUS
HENRICUS DISTELL ET SENIOR CAP(ITU)L(AR)IS/IOHANNES
DISTELL FRATRES POSUERE 1758.

Übersetzung:

Zum größeren Ruhme Gottes ließen die Brüder Heinrich, Dekan dieser Kirche, und Johannes Distell, Seniorkapitular (diesen Altar) 1758 errichten.


Marienaltar

Inschrift am Altar

Kartusche am Marienaltar

Altarraum

Der Altarraum wurde in den 1970er Jahren umgestaltet. Der Altar und der Ambo wurden 1978 aus Sandstein gefertigt, dabei wurde für den Altar der alte Altar aus den 1950er Jahren durch Umarbeitung wiederverwendet. Auch der Ambo wurde aus einem Vorgänger neu gestaltet. Ebenso wurde das Sakramentshäuschen aus Sandstein neu gefertigt. Es wurde 1981 errichtet. Hauptalter und Ambo wurden von Hein Gernot, Köln in den Jahren 1977/78 geschaffen.

In den 195oer Jahren wurde der Innenraum der Kirche farblich gemäß den Originalbemalungen der romanischen Zeit wiederhergestellt. Bei den Arbeiten zwischen 1956-1958 wurden die alten Farbgebungen entdeckt, die eine Quadrierung mit hellgrauen Fugen auf bräunlich-grauem Grund gezeigt hatten. Diese Farbgebung wurde in diesen Jahren für den gesamten Raum übernommen.

Blick zu Apsis und Altarraum vor der Renovierung und Umgestaltung der Kirche in den 1950er Jahren
Blick auf Apsis und Altarraum wie er sich heute (2020) darstellt.
Altar mit Fenstern in der östlichen Mittelapsis

Altarraum

Die mit überwiegenden Blautönen erscheinenden 3 Fenster in der Mittelapsis wurden während der Renovierungen der 1950er Jahre eingebaut.

Der Entwurf stammt von Ferdinand Lammayer aus Frankfurt, die Ausführung wurde von der Fa. Hans Bernd Gossel aus Frankfurt durchgeführt.

Sakrementshäuschen – Auf der Bronzetür sind eine Korngabe und Weintrauben als Symbol der eucharistischen Gaben dargestellt.
Ambo – Die Taube symbolisiert den Hl. Geist, ohne den es keine Verkündigung von Gottes Wort gibt

Decke und Kreuzung der Gewölberippen

Die Mittelschiffdecke ist aus Holz und ist mit einem gekreuzten Wellenbandmuster in hellem Grau/Blau und Weiß/Rot bemalt. Sie wurde bei den Restaurierungsarbeiten 1955-1958 wieder freigelegt und ist laut Struck vom Alter her wahrscheinlich auf 1593 zu datieren.

Im Kreuzungspunkt des Vierungsgewölbes sind zwei Fresken zu sehen, wie sie in ähnlicher Form aber deutlich besserer Qualität auch im Limburger Dom zu finden sind. Die Fachleute gehen daher nicht von dem gleichen Künstler aus, der diese Fresken gemalt hat. Leider ist der Erhaltungszustand nicht besonders gut

Es sind jeweils in den Fresken 2 Männer dargestellt, die große Krüge in der Hand halten, aus denen Wasser fliesst. in den jeweils anderen Vierteln der Fresken sind undefinierbare Pflanzen zu sehen.

Die Männer mit den Krügen symbolisieren die vier Paradiesflüsse Phison, Geon, Tigris und Euphrat. Die Flüsse wiederum stehen als Symbol für die vier Evangelisten, die die Botschaft Christi in der Welt verbreiten.


Mittelschiffdecke aus Holzbrettern

Kreuzgewölbedecke des südlichen Querschiffes

Kreuzungspunkte im Vierungsgewölbe

Detailansicht der Vierungsfresken

Petrusaltar

Der Weg weiter führt nun zur südlichen Apsis des Querhauses. Hier steht an der Ostwand ein dem Apostel Petrus geweihter Altar, der etwas jünger datiert ist als der ähnlich aufgebaute Marienaltar.

Der Altar ist ebenfalls aus rotem Villmarer Mamor erbaut, auch hier sind die einzelnen Ebenen horizontal durch schwarzen Marmor getrennt.

Der Hl. Apostel Petrus ist jeweils von 2 Säulen eingerahmt. In der rechten Hand hält Petrus 2 Himmelsschlüssel. Die Nische, in der er steht, ist nach oben hin durch eine Muschel abgeschlossen.

Nach Willi Wabel (https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290193 – abgerufen 26.03.2020) ist der oberste Aufbau des Altares, auch Auszug genannt, aus Holz und zeigt den Apostel Paulus, der auf einer Wolkenbank Schwert und Buch präsentiert.

An der Frontseite des Altars ist in einem sehr hellen Bereich in der Mitte ein schwarzes Wappen angebracht, das die Apostelattribute Kreuz, Mitra und Schlüssel zeigt.

Als Erbauungszeitraum ist das Jahr 1760 zu sehen, da sich dieses Datum laut Struck in der als Chronogramm ausgelegten Inschrift ergibt.
(siehe auch: Wolf-Heino Struck, Das Stift St. Lubentius in Dietkirchen, 1986, S. 16)

Die Inschrift lautet:

HOC ALTARE PETRINO PATRONALE PROPRIo AERE
CVRABAT/JO(HANN)ES CAROLVs KLEIN CANONICo CAPITVLARIs DECANVS/ ET PASTOR LoCI LVXENBVRGENSE WILzENsIs.

Übersetzung:

Diesen Altar des Petruspatronats stiftete aus eigenem Vermögen Johannes Karl Klein, Kapitularkanoniker, Dekan und Ortspfarrer, aus Wiltz in Luxemburg.

Das Chronogramm entschlüsselt lautet:

HOC ALTARE PETRINO PATRONALE PROPRIo AERE
CVRABAT/JO(HANN)ES CAROLVs KLEIN CANONICo CAPITVLAR
Is DECANVS/
ET PASTOR LoCI LVXENBVRGENSE WILzENsIs.

100 (C) + 50 (L) + 1 (I) + 50 (L) + 1 (I) + 100 (C) + 5 (V) + 1 (I) + 100 (C) + 50 (L) + 5 (V) + 50 (L) + 1 (I) + 100 (C) + 1 (I) + 100 (C) + 100 (C) + 1 (I) + 5 (V) + 50 (L) + 1 (I) + 500 (D) + 100 (C) + 5 (V) + 50 (L) + 100 (C) + 1 (I) + 50 (L) + 5 (V) + 10 (X) + 5 (V) + 5 (V) + 5 (V) + 1 (I) + 50 (L) + 1 (I) = 1760

Der Stifter dieses Altars ist damit Johann Carl Klein aus Wiltz in Luxemburg. Er war von 1722 Pfarrer in Dietkirchen, von 1737 – 1739 Kellner im Stift, von 1741 bis zu seinem Tod 1772 war er Dekan. Als er starb, war er 81 Jahre alt.

Petrusaltar in dem südlichen Querhaus

Inschrift am Petrusaltar

Wappen auf der Frontseite des Petrusaltars

Der Epitaph des Johann Leonhard Schlüpgen

Johann Leonhard Schlüpgen, auch Schlipgen geschrieben, stammte aus Wallmerod. Er war ein Sohn von Anna Ursula Niemaß (?) und H. Laurentius Schlüpgen, dem Cuhrfürstlichen trierischen Schultheiß des Kirchspiels von Hundsangen. Als Witwe heiratete Anna Ursula den Hans Joachim Mattheis, Steuereintreiber des Freiherrn von Walderdorff. Laut eines Kirchbucheintrages von Montabaur wurde er am 08. Januar 1648 in Montabaur geboren. Er starb am 09. April 1702.

In Dietkirchen war er von 1689-1702 Dekan. Er war damit 14 Jahre Dekan und 32 Jahre Kapitular.

Das ovale Epitaph aus schwarzem Marmor hängt an der Innenwand des südlichen Seitenschiffs. Es zeigt oben sein Wappen: im Schild drei Blüten an einem Stiel, über dem Schild ein Helm mit Helmdecke und Helmzier: eine wachsende männliche Figur, in der Linken ein Kreuz, in der Rechten einen Stab (St. Lubentius?), unter dem Schild die
Inschrift:
DESIIT FLOS DUM DECIDIT NARDUS
ABSQUE TAMEN ODORIS OCCASV
                        DUM
VIVIT POST FUNERA VIRTUS
ABYT HIC NON OBYT
PL(URI)M(UM) R(EVERENDUS) ET AMP(LUS) D(OMINUS) LEONARDVS SCHLÜPGEN DECANUS CANONICUS ET CAP(ITULARIS) AD S(ANC)T(UM) LUBEN(TIUM)
IN DICK(IRCHEN)
DII MAN ES POST FATA CORONENT PALE BEADA (statt: BEATA)
CAETERUM AD ARAS VSQUE ET CINERES PEREN(N)O
ANNO 1702 IPSO PAL(MARUM) DIE OBYT
IN S(ANC)T(A) PACE.


Epitaph des Johann Leonhard Schlüpgen

Epitaph für den Postmeister Emmerich Friedrich de Fabre

Direkt rechts neben dem Epitaph von Johann Leonhard Schlüpgen befindet sich das Epitaph des Postmeisters Emmerich Friedrich de Fabre aus dem Jahre 1719.

Es ist aus schwarzem und rötlich braunem Lahnmarmor, wahrscheinlich aus Schupbach und Villmar stammend, geschaffen. Die Figuren, die Flammenvase und das Wappen im obersten Teil des Epitaphen sind aus Alabaster hergestellt.

In der Mitte des Giebels befindet sich eine Justitia Figur zwischen zwei Flammenvasen.

Das Wappen zeigt ein Dreiarmigeskreuz auf einem Schild. Die Querbalken sind alle gleich lang.
(Leider konnte der Autor dieses Artikel in seiner Recherche bisher keine eindeutige Deutung dieser sehr seltenen Kreuzform finden.)

Die Zentralfigur, die den Stifter des Epitaphs darstellen soll, kniet vor einem Kreuz mit dem Heiland. Das Kreuz aus schwarzem Marmor steht auf einem runden, rötlich braunen Podest aus Marmor. Im oberen Abschnit ist es mit diversen Profilen versehen.

Der Stifter des Epitaphes  Emmerich Friedrich war ein Bruder des Postmeisters Johann Faber junior. Laut Willi Wabel (siehe https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290218 – abgerufen 26.03.2020), soll er kaiserlicher Offizier und von 1693 bis zu seinem Tode 1728 Postmeister in Dietkirchen gewesen sein. Die Inschrift bestätigt zwar die militärische Karriere, gibt aber keinerlei Hinweis auf ein Amt als Postmeister in Dietkirchen. Auch in den Forschungen von Helmut Herborn, (siehe Hessische Postgeschichte Heft 34/1989, S. 73-75) und den Forschungen von Marie Luise Crone (siehe Dietkirchen, Geschichte eines Dorfes im Schatten des St. Lubentiusstifts, 1991, S. 134-137), gibt es keierlei Hinweise auf eine Tätigkeit von Emmerich Friedrich de Fabre als Postmeister.

Da Emmerich Friedrich de Fabre selbst das Epitaph für die Verstorbenen und die künftig noch Versterbenden seiner Familie stiftet, ist die Jahreszahl sicherlich nicht als Todeszeitpunkt zu sehen. Geboren war Emmerich Friedrich am 23.11.1670 (Marie Luise Crone, Dietkirchen, Geschichte eines Dorfes im Schatten des St. Lubentiusstifts, 1991, S. 138)

Inschrift auf dem Epitaph für den Postmeister (?) Emmerich Friedrich de Fabre in der Lubentiuskirche zu Dietkirchen
AD
PIAM MEMORIAM FAMILIAE SUAE DEFUNCTORUM
AC DEFUNCTURORUM POSUIT
HOC
EMERICUS FRIDERICUS DE
FABRE SACRAE CAESAREAE ET
CATHOLICAE MAIESTATIS IN
TERTIUM ANNUM GENERALIS
VIGILIARIUM CAMPI PRAEFECTUS
ET UNIUS REGIMINIS NATIONIS
NEAPOLITANAE PER TREDECIM
ANNOS COLONELLUS
1719

Übersetzung der Inschrift:
Zum ehrfürchtigen Gedenken an die Verstorbenen und künftig noch Versterbenden seiner Familie setzte Emmerich Friedrich de Fabre dieses (Denkmal), im dritten Jahr Generalpräfekt der Feldwachen für die kaiserliche und katholische Majestät und für dreizehn Jahre Oberst der einzigen Regierung der neapolitanischen Nation. 1719.


Stifterfigur aus Alabaster

Stifterfigur aus Alabaster

Kartusche mit Dreifachkreuz

Epitaph des Emmerich Friedrich de Fabre

Kreuzwegstationen

Nur ein paar Schritte weiter sind im nun folgenden Joch 8 Kreuzwegstationen an der Wand montiert. Sie wurden aus französischem Kalkstein als zeitgenössische Arbeit durch den Villmarer Steinmetz Walter Schmitt von der Firma Eng. Müller/Höhler 1973/1974 geschaffen. Er hat die Stationen entworfen und ausgeführt.

Angebracht wurden sie am 16. August 1981 (Gabriel Hefele in: Die künstlerische und liturgische Ausstattung der Pfarrkirche St. Lubentius Limburg-Dietkirchen, Herausgeber Bischöfliches Ordinariat Limburg, Bearbeiter Gabriel Hefele)

Die Konsolen wurden von Wilhelm Jungherz entworfen.

Bei der Installation dieser Stationen in der Kirche riefen diese Plastiken sehr widersprüchliche Meinungen in der Gemeinde hervor.

Die Betrachtung der Stationen ist von Osten nach Westen zu lesen, also von links nach rechts.

Alle Bildbeschreibungen sind entnommen:
Gabriel Hefele, Die künstlerische und liturgische Ausstattung der Pfarrkirche St. Lubentius Limburg-Dietkirchen, Herausgeber Bischöfliches Ordinariat Limburg


8 Kreuzwegstationen


Station 1 (Jesus vor Pilatus)

In einer offenen Säulenhalle sitzt links Pilatus auf einem Thron. Vor ihm rechts steht bilddominant Jesus, die Hände vor dem Körper gekreuzt. Pilatus weist mit großer Geste auf das zwischen ihnen stehende Handwaschbecken. Der rechte Bildrand wird durch trauerndes Begleitpersonal begrenzt. Der Raum darüber wird durch Baumgewächse eingenommen. Auch links hinter dem sitzenden Statthalter – von vorne schlecht einsehbar – finden sich zwei Trauernde. Auf dem Dach der Loggia ist eine Liegefigur auszumachen, die sich mit wohl drohender Gebärde in Richtung des zu Tode Verurteilten wendet.


Station 2 (Kreuzauflegung)

Am linken Bildrand ist ausschreitend und gestikulierend Jesus zu sehen. Rechts vor ihm sind zwei Schergen damit beschäftigt, das Kreuz aufzurichten. Im gesamten Bildhintergrund beobachtet von erhöhter und entfernter Position aus gaffendes Volk neugierig das Geschehen.


Station 3 (Kreuztragung)

Vorne in der Bildmitte positioniert trägt Jesus nach rechts weit ausschreitend und in gebeugter Haltung das auffällig große Kreuz auf seiner linken Schulter. In der linken Bildtiefe positioniert, hilft Simon von Zyrene mit das Kreuz zu tragen, indem er mit beiden Händen den Kreuzstamm umfasst. Am rechten Bildrand reicht die kniende Veronika Jesus das Schweißtuch. Währenddessen hat hinter ihr Maria, in Mitleid gebeugt, Hand an das Kreuz gelegt. Weitere trauernde Frauen begrenzen die Szene nach links. Die gesamte Szene wird von wildem Rankenwerk überfangen.


Station 4 (Jesus fällt unter dem Kreuz)

Unter der Last des Kreuzes ist Jesus nach rechts zu Boden gefallen. Links stützt Simon von Zyrene das Kreuz. Ihm gegenüber im Bildmittelgrund ist ein Mann bemüht, den Schergen rechts davon abzuhalten, Geißel und Folterseil gegen Jesus einzusetzen. In der Mitte des Bildhintergrundes befinden sich drei weitere Schergen. Sie werden von Architekturen begleitet, die das Geschehen vor die Tore der Stadt Jerusalem lokalisieren. Die formale Ausgewogenheit und spannungsreiche Komposition der Szene betont besonders das aus der Bildtiefe führende Kreuz.


Station 5 (Jesus wird ans Kreuz genagelt)

Die Diagonalposition des Kreuzes bestimmt den Aufbau des Reliefs. In der Bildmitte hat Maria den Arm ihres Sohnes ergriffen. Liegend und weitgehend entblöst, wird dieser von zwei knienden, bildflankierenden Schergen gerade ans Kreuz geschlagen.
Rechts im Hintergrund teilen zwei Soldaten unter sich die Kleidung Jesu. Links im Bildhintergrund nimmt sich der Lieblingsjünger Johannes der Mutter Jesu an.


Station 6 (Jesus stirbt am Kreuz)

Eine dicht bewachsene Laube rahmt oben und seitlich die Kreuzigungsszene. Darunter flankieren die beiden Assistenzfiguren Maria und Johannes betend und trauernd das mittig platzierte, formal nicht voll ausgebildete Kreuz. Mit weit ausgebreiteten Armen ist Jesus am Kreuz verstorben. Der Betrachter erfährt Jesus Christus vor allem als Majestät in seiner hoheitsvollen Würde. Von vorne her führen mittige Stufen zum Kreuz, also demonstrativ zum Heil. Indem das Kreuz weitghend die Höhlung dahinter verstellt, weist es auf die vermeintliche Grabeshöhle hin. Den Tod Jesu Christi verdeutlichen im Bildvordergrund links und rechts der Stufen zwei kauernde, kniende Frauen.


Station 7 (Beweinung Jesu Christi)

Auf Golgotha beweint Maria ihren vom Kreuz abgenommenen toten Sohn. Im erhöhten Bildhintergrund hält sie mit beiden Armen den Leichnam Jesu Christi umschlungen.
Deutlich verweisen rechts daneben drei leere Kreuze auf die vergangenen Ereignisse.
Bildmittig im Vordergrund am Fuße des Felsens ist Maria Magdalena auf die Knie gesunken. Weiteres Trauerpersonal befindet sich bildbestimmend am linken und rechten Rand.


Station 8 (Grablegung Jesu Christi)

Im Bildvordergrund wickeln – dem Brauch der Juden entsprechend – zwei Personen den Leichnam Jesu Christi in Tücher. Die Szene wird hinterfangen von felsigem, teilweise bewachsenem Hintergrund mit einem rundbogigen Zugang zur Grabeshöhle. Links auf dem Felsen ist kleinformatig und mit erhobenen Armen bereits der Auferstandene dargestellt. Zwei Personen stehen suchend vor der leeren Grabkammer. Rechts auf dem Hügel erinnern drei Kreuze – jetzt als Zeichen des Sieges über den Tod – an die Passion.

Pieta

Auf dem Weg weiter kommt man nun an eine Pieta Figur.

Als Pieta wird in der bildenden Kunst die Darstellung Marias als Mater Dolorosa (Schmerzensmutter) mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus bezeichnet. Bei der Pieta liegt Im Gegensatz zur Beweinung Christi der Leichnam Jesu immer in Marias Schoß.

Die Pieta in Dietkirchen, die in der Literatur auch als Vesperbild bezeichnet wird, da zur Zeit der Vesper, des klösterlichen Gebets zur Nachmittagsstunde, der Leichnam Christi vom Kreuz abgenommen wurde, zeigt die Muttergottes in einem kobaldblauen Umhang mit goldenem Rand. Der Umhang hüllt auch den Kopf ein.

Der in ihrem Schoß liegende Leichnam von Jesus ist von den Proportionen her eher sehr klein dargestellt. Die Seitenwunde ist rechts dargestellt, obgleich der Lanzenstich sicherlich in die linke Körperseite erfolgte. Die römischen Soldaten hatten sich mit einem Lanzenstich in die Seite vom Tode eines Gekreuzigten überzeugen wollen.

Die Figur ist aus Holz und stammt aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts.


Pieta

Gitter Aufgang Orgelempore

Im Weitergehen kommt man nun zum Aufgang zur Südempore, nachdem die Ausgangstür zur südlichen Aussenanlage der Kirche passiert wurde.

Am Aufgang zur Orgelempore stößt man auf ein Gitter, das diesen Aufgang ausserhalb de Gottesdienstzeiten verschlossen hält.

Das Gitter scheint auf den ersten Blick mittelalterlich zu sein, gibt auf den zweiten Blick aber doch Elemente modernen Einflusses zu erkennen.

Der Entwurf für dieses Gitter wurde 1980 von dem Kölner/Limburger Architekt Wilhelm Jungherz erstellt. Die Ausführung erfolgte wahrscheinlich durch die Firma Sommer in Elz.

Gedenktafel Papstglocke

Rechts neben dem Aufgang hängt an der Wand eine Gedenktafel, die an den Besuch Papst Johannes Paul II. in Deutschland erinnert und an die Stiftung und Weihe der Papstglocke.

Die Inschrift lautet:

Zur stetigen Erinnerung an den Besuch
des Papstes Johannes Paul II. in Deutschland
befindet sich im großen Turm dieser Kirche
die Papstglocke, die am 31. Oktober 1980 in
Anwesenheit von S.E. Erzbischof Verolino,
Vatikan, in Gescher gegossen wurde.
Vom Heiligen Vater am 17. November 1980
in Fulda geweiht, traf sie per Schiff am 19.
November 1980 in Dietkirchen ein  und wurde
von der Pfarrgemeinde herzlich begrüßt.
Am 23. November 1980 fand zum Dank für die
gelungene Papstreise und die Ankunft der
Papstglocke ein Pontifikalamt statt, an dem
hohe Würdenträger aus dem Vatikan teilnahmen.
Am 1. Adventsonntag, dem 30. November 1980,
wurde diese Glocke vom Glockenstifter und
-paten, Direktor Hans-Albert Courtial, seiner
seiner Heimatkirche im Namen seiner Organisation,
Courtial-Reisen, anlässlich des 100.000 Rompilgers
zu Ehren des Hl. Lubentius an Pfarrer Hartmann
übergeben. Am gleichen Tage erklang ihr Geläute
zum 1. Mal. Möge ihr Läuten für alle Zeit Segen
        für Land und Leute bedeuten.


Gedenkplatte Papstbesuch und Glockenweihe der Papstglocke

Maria Immaculata

Direkt rechts neben der Gedenkplatte steht eine Marienfigur, eine Maria Immaculata, die unbefleckte Maria.

Maria hat dabei die Hände zum Beten gefaltet, ihre blonden Haare sind nicht bedeckt. Ein blauer Umhang umhüllt ihre Gestalt, die mit einem weissen Unterkleid bekleidet ist. Der Umhang ist mit einer goldenen Borte verziert. Die Figur steht auf der Weltkugel, symbolisiert durch die blaue Kugel und dem Halbmond. Mit dem rechten Fuß zertritt sie den Kopf einer Schlange, die einen Apfel im Maul hält.

Die Schlange, die sich um die Weltkugel windet, stellt hierbei die Erbsünde und damit in weiterer Folge alles Böse dar. Der Apfel symbolisiert den Sündenfall Adams.

Das Zertreten des Schlangenkopfes symbolisiert das Überwinden der Erbsünde durch Maria.

Gabriel Hefele datiert die Figur auf 1905.

Michael bezwingt den Teufel

Im übernächsten Joch rechts neben der Marienstatue stösst man auf ein Bildnis, das den Erzengel Michael im Bezwingen des Teufels zeigt.

Laut Gabriel Hefele entstand das Bild Mitte des 18. Jahrhunderts.

Taufbecken

Ehe man auf dem Weg nach aussen die Lubentiuskapelle besucht, ist ein Blick auf das Taufbecken zu werfen.

Das halbkugelförmige, mit einem kerbschnittartigen Fries versehene, spätromanische Becken wird von den Kunstexperten auf das 13. Jahrhundert eingeschätzt.

Das Becken ruht auf einem kurzen, aus hellerem Stein gefertigten Mittelpfeiler. Es wird aussen, im Gegensatz zu der massiven Optik des Beckens, von sechs sehr zierlichen Säulchen mit Knospenkapitälchen gestützt. Die Basen der Säulen sind jeweils attisch.

Das Becken ist 0,85 m hoch. Es hat einen Drchmesser von 0,94 m und eine Tiefe von 0,31 m.

Der sechseckige hölzerne Aufbau, der das Becken verschließt, wird dem 17. Jahrhundert zugerechnet, mit einer Entstehung um 1600.

Taufstein 13. Jahrhundert mit Holzaufbau aus dem 16. Jahrhundert

Lubentiuskapelle

Die Lubentiuskapelle, die sich im unteren Teil des Nordwestturm der Kirche befindet, wurde im August 1975 in einer Eucharistiefeier durch den Limburger Weihbischof Walter Kampe im Beisein von dem indischen Erzbischof und späteren Kardinal Antony  Padiyara, Bezirksdekan Alois Staudt und mehreren Priestern der Nachbargemeinden eingeweiht. Hierbei wurde auch der neue Altar der Kapelle konsekriert. Erzbischof Padiyara war aus Anlass des Sonntags der Weltmission im Bistum Limburg anwesend.

Der Altar in der Kapelle überdeckt den Sandsteinsarkophag des Hl. Lubentius. Der Altar wurde in der Mitte der 70er Jahre von dem Kölner Künstler und Bildhauer Heinz „Hein“ Gernot (02.02.1921-12.10.2009) geschaffen.

Gernot wollte insbesondere Architektur und moderne Element in historische Kirchenräume einbinden, ein Vorgehen, das auf eindrucksvolle Art in der Lubentiuskapelle erkennbar ist.

Ziel in Dietkirchen war, eine liturgische Einheit von Mensa, Reliquiar und Sarkophag zu bilden.

Die Fenster der Kapelle wurden von dem Maler, Grafiker und Glaskünstler Johannes Schreiter (* 8. März 1930) gestaltet, die Ausführung erfolgte durch W. Derix (DERIX GLASSTUDIOS Taunusstein). Geschaffen und eingebaut wurden die Fenster 1975. Signiert sind die Fenster wie folgt:
ENTWURF J. SCHREITER /
AUSFÜHRUNG W. DERIX
(nach dem Namen DERIX ist das Logo der Firma zu sehen, ein „W“ mit einem Kreuz über der Mitte des „W“)


Altar mit Reliquiaraufsatz
Brustreliquiar des Hl. Lubentius

Das Gitter des Aufsatzes steht in einer harmonischen Beziehung zu dem Gitter, das den Sarkophag unterhalb des Altares umschliesst.

Der auffällig kleine Sarkophag enthält auch heute noch die sterblichen Überreste des Hl. Lubentius. In ihm wurde sein Leichnam von Kobern nach Dietkirchen überführt.

Gedenktafel 1500 jährige Jubelfeier Einführung des Christentums

Auf dem Weg zum Ausgang sieht man etwas versteckt an der Wand noch eine Gedenktafel, die in die Wand eingelassen ist.

Sie besteht aus leicht weiß geädertem schwarzen Schupbacher Marmor mit eingelassener goldener Schrift.

Die Maße der Platte betragen:

H 90,3 cm
B 60,2 cm

Der Text auf der Tafel lautet:

369 + 1869

Ad sempiternam Dei gloriam
Et perpetuam rei memoriam.
—- + —
Im Jahre des Heiles 1869 beging
die Kirchengemeinde Dietkirchen die
fünfzehnhundertjährige Jubelfeier der
Einführung des Christenthums durch den
heiligen Lubentius in einer festlichen
Oktav vom 13. bis 20. Oktober
— + —-

Die beiden Zeilen

Ad sempiternam Dei gloriam
Et perpetuam rei memoriam.

können übersetzt werden mit:

Zu Gottes ewiger Ehre
und zur ewigen Erinnerung

Der Steinmetz selbst hat im Textfeld links unten eine Einritzung eingefügt: „I Mai. fecit Villmar“ (1. Mai. Es wurde in Villmar gemacht).


Gedenktafel 1500 jährige Jubelfeier Einführung des Christentums

Quellen:

Bilder:©Ludwig Ries