Die Geschichte eines gefangenen irischen Soldaten aus dem Kriegsgefangenenlager

Im nachfolgenden ein Abriss der Lebensgeschichte eines gefangenen irischen Soldaten, des „Private“ (im deutschen Militär des 1. Weltkrieges vergleichbar mit dem Rang eines Oberschützen) Christopher McDonald, der im Gefangenenlager in Dietkirchen inhaftiert war und der nach dem Krieg wieder in seine Heimat zurückkehrte.

Hiermit wird ein einzelnes Schicksal visualisiert, die Menschen des Lagers bekommen eine Geschichte und damit ein Gesicht.


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Christopher McDonald

Christopher McDonald, eines von 11 Kindern der Familie McDonald, geboren in der Entbindungsklinik Holles Street, Dublin, war 17 Jahre alt, als er 1913 dem 2. Batallion der Royal Dublin Fusiliers beitrat.

Christopher McDonald war von Beruf ein Gärtnergehilfe, der in Rathfarnham lebte.


Identifikationskarte von Christopher McDonald als Kriegsgefangener

Auch seine beiden Brüder Daniel und Peter waren in der Armee. Daniel stand im Rang eines Regimental Sergeant Major der Royal Dublin Fusiliers, was einem deutschen Rang eines Stabsfeldwebels entspricht.


Abzeichen des Verbandes der Royal Dublin Füssiliere

Christopher McDonald war einer der sogenannten „Old Toughs“, wie die Mitglieder des 2. Bataillons genannt wurden.
Das Bataillon war Teil der 10. Brigade, 4. Division der „British Expeditionary Force“ (Britisches Expeditionskorps) unter dem Oberbefehl von General Sir John French, die als Armee später auch unter dem Namen „The Old Contemptibles“ bekannt wurde.
Im August 1914 landete er mit dem Bataillon in Le Havre.
Die Stärke des Bataillons waren 22 Offiziere und 1053 andere Dienstgrade, die Stärke der gesamten Armee war mehr als 100.000 Mann.

Blick in die Kleiderkammer des Limburger Kriegsgefangenenlagers. (Zitat gemäß einer englischen Beschreibung: Propaganda material from Limburg Prisoner of War camp depicted a Clothing Store, among other facilities.)

McDonald wurde bei Kämpfen in Le Cateau in Belgien gefangengenommen. Den Rest des Krieges verbrachte er in dem Kriegsgefangenenlager Limburg-Dietkirchen.

Innenansicht einer Lazarettbaracke (Zitat gemäß einer englischen Beschreibung: This interior view of a hospital ward at Limburg Prisoner of War camp appeared in a propaganda publication.)

Nach dem Krieg verbrachte McDonald ungefähr 1 Jahr in Dublin, ehe er nach Glasgow umzog, wo er für die Schottische Eisenbahn arbeitete.

Sein Glasgower Freund und Weggefährte bei den Royal Dublin Fusiliers, Bob Downie, war einer von 3 Dublinern, die mit dem Victoria Kreuz, der höchsten englischen militärischen Auszeichnung, bedacht wurden.

Robert (Bob) Downie mit einem Foto von sich in der Hand, auf dem er nach der Verleihung des Victoria Kreuzes gezeigt wird.

Das Victoria-Kreuz (engl. Victoria Cross) ist die höchste Kriegsauszeichnung der Streitkräfte des Vereinigten Königreichs und einiger Staaten des Commonwealth. Es wird für herausragende Tapferkeit im Angesicht des Feindes verliehen und steht innerhalb der Rangfolge der Orden und Ehrenzeichen des Vereinigten Königreichs mit dem zivilen Georgs-Kreuz an erster Stelle.