Blick in die Kirche vor dem Umbau 1955/57

Die Orgel und ihre Geschichte

Die Orgel und ihre Geschichte sind der Inhalt dieser Seite. Es wird versucht, einen umfassenden Überblick zu geben, was die Orgel und die darauf gespielte Musik für eine Bedeutung für die Kirche in Dietkirchen hat.

Der Gang durch die Jahrhunderte

Orgelmusik hat es in Dietkirchen seit vielen Jahrhunderten gegeben.

13. – 14. Jahrhundert

Die Bedeutung der Orgelmusik in der St. Lubentiuskirche in
Dietkirchen lässt sich u.a. auch daran abschätzen, dass schon 1294 im
Dietkircher Stift 2 Organisten erwähnt sind, einer der Magister
Hildebrand, der andere der Organist Dietrich.

Erwähnungen von Stiftungen zugunsten von Orgelspielen finden sich
laut Struck 1350, 1387 und 1398 (Wolf-Heino Struck, Das Stift St.
Lubentius in Dietkirchen, 1986, S. 25). Am 2. Juli 1387 ist es Johannes
von Attendorn, der in seinem Testament eine Gülte vermacht, damit am 4.
Mai der Gottesdienst „de spinea corona domini“ im Chor und auf den
Orgeln feierlich begangen werden kann. Johannes Obelecker von Kirchhain,
Priester und Kaplan des Altars von St. Maria Magdalena im St.
Lubentiusstift, stiftet am 20. März 1398 die feierliche Begehung der
Feste Maria Himmelfahrt, Hl. Magdalene und Hl. Margarete „prout in dicta
ecclesia Diekirchen fieri est conswetum“, d.h. wie es in der benannten
Kirche Dietkirchen geschieht und dies üblich ist.
Der Kanoniker
Konrad von Wetzlar, Kanoniker von 1438-1461, setzt 1 fl. Gülte aus, die
zum Bau bzw. der Finanzierung (ad fabricam unius organi) einer Orgel
bestimmt ist.

15. Jahrhundert

Struck geht auch davon aus, dass es im 15 Jh. wahrscheinlich 2 Orgeln in der Kirche gab. Der Pfarrer und Kustos Robert (Ropel, Ropertus, Rupert, Ruprecht) Zauwer (Tzawer, Zeuwer, Tzuwener), aus Limburg, Kanoniker und Kustos von 1485-1516, Pfarrer von 1504-1516 stiftet eine Gülte zur feierlichen Begehung eines Festes „in canticis et organo“, d.h. in Gesängen und mit der Orgel. 1536 dagegen wird die „parva organa“ erwähnt, die kleine Orgel, die sich vermutlich schwalbennestartig über der Empore auf der Hochschiffswand der Nordseite befand (siehe dazu Schäfer, Baugeschichte der Stiftskirche St. Lubentius zu Dietkirchen, S. 19 und S. 79 Anm. 45).

Struck sieht kunstreicheres Orgelspiel um 1600 und beruft sich auf eine Bemerkung in der Aufzeichnung aller Einkünfte des Stiftes im Jahre 1549. In diesem Bericht ist am Schluß des Buches eine ausführliche Unterweisung über den Gebrauch der Orgel eingetragen:
„Bericht und underweisunck, wehe die register an der orgeln durcheinander gezogen sollen werden. Erstlich soll zu dem Principall die Kopell, Mixtur Cimaln, Octaff und Burgpfeiffen, auch der Tremulant gezogen werden, usw. Ferner hat auch ein Organist auff nachgeschrebene Puncten guthe Achtunck zu geben. Erstlich, wan er ausgeschlagen hat, soll er allweg die Register zumachen, auch den Tremulant ablassen.Zum andren Die Tromme und Vogell mag er auch prauchen wann er will, doch nit zugleich, dieweill sie auff einer Laden stehen. Und wan er Wasser in den Vogell thon will, sol er denselben von der Rohre abnehmen uff das kein Wasser in die Laad komme.
Nit jeder Man soll an das Werk gelassen werden. Wenn er in 8 oder 14 Tagen nit schlehet, sol das Werck zu gemacht werden. Zum leizsten sollen auch die Register gut auffgethan werden, wihe dan auch die Kerben Anzeigunck geben.
Wenn nun in allen diesen allso fleissig nachgekommen wird, so kan dem Organisten in allen wohlgelingen und das Werck in sich deto lnger bestendig und unversehrt pleiben. Notandum sollen die Belg alle Jar am wenigst einmal gesmirt werden zur warmen Zeit. Item soll der Organist aus kein ledig Glas trinken“.

Die Register sind in diesem Bericht ebenfalls aufgeführt:

1.    Koppel    7.    Quintfleut
2.    Octaff    8.    Trombeten
3.    Mixtur    9.    Krombhoerner
4.    Cimbal    10.    Tremulant
5.    Bartpfeiffe    11.    Trommel
6.    Hohlpfeife    12.    Vogelstimme

(Siehe dazu auch „Orgelgeschichte der St. Lubentiuskirche“ in „Festschrift zur Einweihung der Woehl Orgel 2002 in der S. Lubentius-Basilika Dietkirchen an der Lahn“)

16. Jahrhundert

Struck geht davon aus, dass sich diese Anweisung von 1549 auf eine neue Orgel bezieht, für deren Ausstattung 100 Königstaler in den Jahren 1580 und 1581 ausgegeben wurden. Dem sich ab 1578 im Amt befindlichen Dekan Jodocus Pfalzel warf man bei der Visitation des Stiftes 1584 vor, er habe keine Rechnung vorgelegt für das Blei der alten Orgel und für 2 Ml. Weizen, die er für die neue Orgel erhalten habe.

18. Jahrhundert

Das eigentliche Instrument als Vorläufer der derzeitigen Orgel wurde von dem Mainzer Orgelbauer Johann Jakob Dahm 1712 gebaut. Es war dies eine einmanualige Orgel, von der noch heute sowohl Register als auch zugehörige Pfeifen erhalten sind.

Am 13. September 1711 wurde zwischen dem Stift und dem Mainzer Orgelbauer Dahm ein Vertrag geschlossen, dass der Orgelbauer für 1000 fl. ein neues Orgelwerk bis Pfingsten 1712 anzufertigen habe. (Anmerkung: 1 fl. = 1 Gulden von ca. 1700 hatte in etwa einen Wert von 40-50 Euro – https://de.wikipedia.org/wiki/Gulden ).

Eine Zeichnung, die dem Orgelbauer übergeben wurde, definierte, dass der Orgelprospekt das Wappen des Archidiakons und Probsts Lothar Adolph Edmund von Kesselstatt tragen sollte. Dieser Archidiakon stiftete 312 fl. für die Orgel. Weiterhin soll der Prospekt beiderseits Engel zeigen.

Das Prospekt erhielt allerdings das Wappen des Kanonikers und Pfarrers Caspar Schorn, da dieser mit 654 fl. eine größere Summe für die Orgel spendete.
Sein Wappen wird beschrieben: „…geteilt von einem Balken und einem Faden, von dem oberhalb des Balkens zwei Bögen abzweigen, in den so gebildeten sechs Feldern oben C S, in der Mitte C P, unten S L (C = Caspar S = Schorn, C = canonicus P = pastor S = sancti L = Lubentii…“

Sollte der Orgelbauer vor der Fertigstellung der Orgel sterben, so besagte der Vertrag mit ihm, dass seine Frau und seine Familie für die Kosten aufkommen müssten. Die Abholung der Orgel aus Mainz sollte zu Lasten des Stiftes erfolgen (Siehe dazu auch „Orgelgeschichte der St. Lubentiuskirche“ in „Festschrift zur Einweihung der Woehl Orgel 2002 in der S. Lubentius-Basilika Dietkirchen an der Lahn“).
In der Festschrift ist zudem erwähnt, dass Dahm und seine  Gesellen frei Kost erhalten, sowie zusätzlich notwendige Schmied-, Zimmerer- und Maurerarbeiten zu gestellen sind. Außerdem sind zusätzliche Kosten aufgeführt, die aus der „Computatio cistae“ (frei übersetzt Rechnungsliste) entnommen sind:
„1712   8.9. Dem Orgelmachers Gesellen Antonio und beiden Schreinersgesellen Trankgeld geben 15 fl.
1712   9.7. Herrn Dahm und seine Gesellen in Beisein sämtlicher Capitularen zum Abschied an den Limburger Wein getrunken worden 16 Maß, die Maß 5 fl. 8 alb (Albus), vor das neu aufgerichtete Orgelwerk es cista ausgezahlt 16 Rthl. (Reichstaler) = 16 fl. Dahm für das gemachte neue Orgelwerk auszahlet, so sich an Trierisch Gulden belaufen 240 fl. (50 Rthl. = 75 Trierisch Gulden). 2 Pferd H. Dahm samt seine Gesellen auf Wirges zu fahren zahlen müssen 4 fl. von Wrges bis auf Mainz zu fahren 2 Pferde 6 fl.“

19. Jahrhundert

Die Beschreibung der Restauration des Chor- und Kreuzschiffes der Kirche im Jahre 1855, die nach Angaben des Geistlichen Rates Rau (Johann Georg Rau, geb 1809-=1872 / in Dietkirchen 1851 –  14.6.1857) durchgeführt wurde, zeigt auf, dass auch der Bereich der Orgel nicht ausgeklammert wurde.
Es wurde hierbei eine neue Bühne errichtet, die sich acht Fuß über der bisherigen befindet. Gleichzeitig wurde die Orgel 6 Fuß zurück gebaut. Der Orgelbauer Peter Weil aus Weilmünster hat an dem Orgelwerk nachfolgende Veränderungen durchgeführt:
•    Verlegung der Klaviatur von der vorderen auf eine der Nebenseiten
•    Hinzufügung eines Zuges für den Violinbaß
•    Hinzufügung eines Koppelwerkes
•    Drei Froschbälge wurden durch zwei Kastenbälge ersetzt.
Laut vorgenannter Festschrift kostete alleine das neue Register für den Violinbass 260 Gulden, es soll eine Garantie von 6 Jahren gewährt worden sein.

Ein Hinweis in der Schulchronik aus dem Jahre 1893 sollte einen Hinweis darauf geben, wie alt die Orgel möglicherweise ist. Es heißt hier, dass die Orgel „wohl 200 Jahre alt, genügte nicht mehr den Anforderungen der Neuzeit.“. Der Schreiber der Schulchronik hatte wohl keine genauere Kenntnis über den tatsächlichen Erbauungszeitpunkt der Orgel. Dessen ungeachtet sprechen wir also heute über ein Alter der Orgel von fast 300 Jahren und über 700 Jahre Orgelspiel in Dietkirchen.

Es erfolgte im Jahr 1893 ein Neu- bzw. Umbau der Orgel. Die Initiativen um diesen Umbau gingen wohl sehr stark von dem vormaligen Hochwürden Pfarrer Conrad Ehrlich, (Pfarrer in Dietkirchen von Nov. 1887 – Okt. 1889) aus.

Bei dem Umbau wurde das alte Gehäuse und noch verwendbare Register beibehalten, eine Röhrenpneumatik angewendet und ein Spieltisch mit zwei Manualen durch den Orgelbauer Keller aus Limburg hinzugefügt.

Der Neu- bzw. Umbau erfolgte unter der Leitung des Seminar-Musiklehrers Schmetz aus Montabaur.
Hierbei wurden die Register von 13 auf 26 verdoppelt. Die Intonation wurde nach dem Normal a=435 Schwingungen/s ausgelegt. Die ehemaligen Kastenbälge des Gebläses wurden durch einen Magazinbalg ersetzt.
Erstmalig ist auch ein Hinweis auf die Kosten gegeben. Verwendet wurden für diese Bauarbeiten 6103 Mark.

Die Revision der Orgel wurde von Domkapellmeister Weber aus Mainz durchgeführt, die Einweihung geschah am 28.05.1893, dem Dreifaltigkeitsfest, durch Hochwürden Pfarrer Josef Ohler (Pfarrer in Dietkirchen von 1.10.1892 – = 15.11.1914) unter der Assistenz von Pfarrer Hagemann aus Eschhofen und Inspektor Kühlbach aus Limburg vor dem Hochamt mit den entsprechend vorgeschriebenen Zeremonien und Gesängen.

20. Jahrhundert

Am 12. Juli 1916, keine zwei Jahre nach der erstmaligen elektrischen Beleuchtung der Kirche am 26. November 1914, wurde an das Gebläse der Orgel ein elektrischer Motor durch die Orgelbauwerkstätte Klais aus Bonn a. Rhein angeschlossen.

Die Schulchronik verzeichnet, dass „derselbe arbeitet tadellos und ohne Geräusch bei ruhigem Gang und geringem Stromverbrauch.“ Ein Vorteil des Motors war nun ein ruhigerer Ton, bei dem keine Tonschwankungen mehr vorkommen. Der Preis für die Anlage inklusive dem Anschluss an die elektrische Lichtanlage der Kirche wird mit 837 Mark beziffert.

Der 1. Weltkrieg forderte auch von der Orgel Tribut. Am 30.Oktober 1917 wurden durch die Orgelbauwerkstätte Johannes Klais aus Bonn, die auch die vorgenannte Motorinstallation am Gebläse durchgeführt hatte, 69 Prospektpfeifen aus Zinn im Gewicht von 74 kg ausgebaut und an den Staat abgeliefert, der sie als kriegswichtiges Rohmaterial beschlagnahmen hat lassen. Als Entschädigung wurden der Kirchengemeinde 501,20 Mark gezahlt. Diese Zinnpfeifen waren schon beim Umbau von der alten Orgel übernommen worden.

Die bei den Renovierungsarbeiten 1955/1957 ausgebaute Orgel wurde am 30. August 1959 durch den Domkapellmeister Msr. Hans Papst wieder eingeweiht.

Das Orgelprospekt wurde abgebaut und zerlegt. Die Arbeiten an der Orgel wurden durch E. Wagenbach aus Limburg unter der Beratung von Domkapellmeister Hans Papst durchgeführt.

Es wurden dabei wieder neue Prospektpfeifen eingebaut, die die bisherigen Attrappen ersetzten. Die Orgel erhielt beim Wiedereinbau außerdem einen neuen Spieltisch mit elektrischer Traktur und neue Blasebälge. Eine Anpassung des Klangkörpers erfolgte gemäß „dem modernen Tonempfinden“. So die Information aus der Schulchronik von Dietkirchen.

Das Orgelwerk wurde in den Kapellenraum hinter der Orgel verlagert, das Prospekt selbst wurde auf Konsolen gesetzt. Die noch brauchbaren Pfeifen, besonders die von Johann Jakob Dahm, wurden wiederverwendet. Insgesamt hatte die Orgel nun 2052 Pfeifen und durch Neueinbau von 10 neuen Registern insgesamt 29 Register.

Die Engelsfiguren als Bekrönung der beiden Pfeifentürme wurden wieder angebracht als auch die Zentralfigur des mittleren Pfeifenturmes. Die beiden äußeren Figuren waren von dem Hadamarer Bildhauer Johann Neudecker d. Ä. erstellt. Die Zentralfigur wird den Bildhauern Johann Theodor Thüringer (auch Düringer) zugeschrieben.
Düringer und sein Schwager Martin Volck werden als Mitarbeiter von Neudecker gesehen und haben nach dessen Tod seine Werkstatt übernommen und weiter betrieben. Alle drei sind Angehörige der sogenannten Hadamarer Schule.
(Als Hadamarer Schule oder Hadamarer Barock wird eine künstlerische bildhauerische Stilrichtung bezeichnet, deren Künstler besonders auf dem Gebiet der Altarbaukunst von Bedeutung waren.Den Grundstein für die Hadamarer Schule legte Prinz Franz Bernhard (1637–1695) mit seinem umfangreichen Bauprogramm, in dessen Rahmen unter anderem das Schloss um den „neuen Bau“ nach Norden erweitert wurde. Er holte zwischen 1689 und 1692 Johann Neudecker den Älteren aus Miltenberg nach Hadamar. Im Rahmen der Rekatholisierung des reformierten Gebietes waren zahlreiche Aufträge für Architekten und Künstler vorhanden, um Kirchen und Klöster im Sinn der Gegenreformation neu zu erbauen oder zu barockisieren.Vor allem der von Johann Neudecker dem Älteren geprägte Stil zeigte sich im Besonderen aus durch einen  flachschnittiger Faltenwurf, eine lange Form der Köpfe und eine flockige Lockigkeit der Haare der Figuren. Díe Hadamarer (Bildhauer)Schule erstreckte sich über einen Zeitraum von drei Generationen.)

Die Kosten für die Orgelrestaurierung der 1950er Jahre, deren Deckung zur Hälfte durch Spenden erbracht wurde, betrugen 12.200 DM.

21. Jahrhundert

Im Jahre 1996 beschlossen die verantwortlichen Gremien der katholischen Pfarr- und Kirchengemeinde, eine erneute Restaurierung der Orgel der St. Lubentiuskirche durchführen zu lassen. Im Jahre 1999 mündeten die vorbereitenden Gespräche von Pfarrgemeinderat, Verwaltungsrat, Bischöfliches Ordinariat Limburg, Pfarrer, örtlicher Organistin (dem sog. Runden Tisch) in dem Ergebnis, dass eine neue Orgel zu bauen ist. Die Suche nach einem geeigneten Orgelbauer resultierte dann in der Entscheidung, das Marburger Orgelbauunternehmen Gerald Woehl in Marburg zu beauftragen, das u.a. auch die neue Orgel in der St. Thomas Kirche in Leipzig gebaut hat.

Die Gesamtkosten sollen sich auf etwa eine Million Mark belaufen.

Mit der Fertigstellung wurde für das Jahr 2002 gerechnet, wobei die Planung vorsah, das erste Orgelspiel am 13. Oktober 2002, dem Lubentiusfest, erklingen zu lassen.

Die Arbeiten fingen ab 2001mit den ersten Abbaumassnahmen an. Ab 28.04.2001 wurden alle Orgelpfeifen und Teile der Orgel abgebaut. Ein Teil wurde für die weitere Verwendung nach Marburg in die Orgelbauwerkstatt verbracht, ein anderer Teil in der Nordempore zwischengelagert.

Am 25.11.2001 wurden die Engel von den Prospekttürmen abgebaut, am 28./29.11.2001 wurde das ganze Prospekt abgebaut.
Im Februar 2002 wurde die Orgelstube hergerichtet, um im April mit dem Aufbau der Orgel starten zu können.

Das Orgelprospekt wurde komplett überholt und restauriert. Es wurde eine Polimentvergoldung und Polierweissfassung umgesetzt. Der ursprüngliche grünliche Lasuranstrich konnte im Flächenbereich wieder aufgesetzt werden. Die Farbrestauration wurde von Klaus Tenschert aus Hirschaid durchgeführt.

Die Pfeifen von 1712  (Johann Jakob Dahm, Mainz) und 1893 (Michael
Keller, Limburg) wurden wiederverwendet, ein drittes Manual wurde
eingebaut.
Das historische Orgelgehäuse von 1712 wurde mit einem neuen Untergehäuse versehen. Der Spieltisch wurde mittig an das neue
Untergehäuse angebaut.
Das Hauptwerk, Positiv und Kleinpedal wurde auf einer Lade im alten Gehäuse montiert, das Schwellwerk im Bogen der Westwand zur Halle hin etabliert.
Das Großpedal steht in der Halle, als klanglicher Abschluss ist die zentrale Windanlage frei in der Halle hinter der Orgel aufgestellt.
Die Orgel besitzt eine mechanische Spieltraktur (Hängetraktur) mechanische Koppeln, elektrische Registertraktur, Setzer und das Registercrescendo als Walze.
Die Orgel hat ein symphonisches Windsystem mit 5 Bälgen, pro Werk zwei Mal unterteilt innerhalb des Klaviaturumfanges. Groß- und Kleinpedal sind
getrennt. Die Winddrücke reichen von 73-100 mmWs (Millimeter
Wassersäule). Zur differenzierten klanglichen Abstufung sind Register
aus dem 1. Manual auch im Pedal spielbar.

Die neue Orgel wäre ohne den intensiv dafür werbenden Pfarrer Alois Staudt nicht möglich gewesen. Er aber hatte erklärt, der eigentliche Bauherr sei der Hl. Lubentius gewesen, der ein guter Bauherr war und mitgeholfen hat, dass die Orgel hat finanziert werden können.

Am Sonntag, den 13. Oktober 2002 wurde die neue Orgel durch Bischof Dr. Franz Kamphaus in einem feierlichen Hochamt eingeweiht. Das Hochamt wurde durch den Sängerchor Cäcilia mitgestaltet, an der Orgel spielte Dr. Heribert Klein.


Orgel im Jahre 2020

Repro Foto und 2020 Bild © Ludwig Ries

Quellen: